Häufig gestellte Fragen
Rund um die Stillzeit
Der häufigste Grund für Schmerzen beim Stillen ist eine nicht optimale Anlegetechnik.
Wenn das Kind beispielsweise zu wenig von der Brust eingesaugt hat, kann das Schmerzen verursachen. Versuche dein Baby beim Stillen so nah wie möglich am Körper zu halten und darauf zu achten, dass es nicht nur die Brustwarze, sondern möglichst viel von deiner Brust im Mund hat. Die Lippen des Kindes sollten nach außen gestülpt sein und wenn du genau hinhörst, solltest du leise Schluckgeräusche wahrnehmen.
Zu Beginn der Stillbeziehung, also in den ersten Tagen nach der Geburt, ist es normal, dass sich die Brustwarzen erst an die Intensität gewöhnen müssen, mit der das Kind an ihnen saugt. Solltest du allerdings anhaltende Schmerzen beim Stillen verspüren, solltest du deine Hebamme oder eine Stillberaterin zurate ziehen.
Früher gab es den weit verbreiteten Glauben, dass die Ernährung der Mutter einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden des Kindes hat. Beispielsweise vermutete man, dass blähende Lebensmittel, wie z. B. Kohl, Zwiebeln etc. ebenfalls Blähungen beim Kind auslösen. Dies konnte in Studien nicht nachgewiesen werden. Es kann jedoch sinnvoll sein, sich langsam an solche Nahrungsmittel heranzutasten und zu beobachten, ob das Kind darauf reagiert. Eine ausgewogene Ernährung ist in der Stillzeit essentiell, da man einen erhöhten Kalorien- und Nährstoffbedarf hat, der durch gesunde und ausgewogene Nahrung gedeckt werden sollte.
Lebensmittel, auf die in der Schwangerschaft verzichtet werden sollte, wie z. B. rohe Speisen wie Sushi, dürfen wieder auf dem Speiseplan landen.
Koffein darf in Maßen genossen werden, man empfiehlt eine maximale Tagesmenge von 300mg pro Tag (das entspricht etwa 2 - 3 Tassen Kaffee).
Natürlich gilt es auf Alkohol während der Stillzeit, wie auch in der Schwangerschaft, zu verzichten.
Es gibt diverse Möglichkeiten Muttermilch aufzubewahren, achte hierbei immer auf eine einwandfreie Hygiene!
In der Drogerie kannst du spezielle Muttermilchbeutel oder -becher käuflich erwerben, in denen du die Muttermilch aufbewahren kannst.
Die Haltbarkeit von frisch abgepumpter Muttermilch variiert wie folgt:
- Bei Zimmertemperatur (10 – 21°C): ca. 6 Stunden
- In einer Kühltasche mit Kühl-Akkus (~15°C): ca. 8 Stunden
- Im Kühlschrank (nicht in der Kühlschranktür!): 3 Tage
- Im Tiefkühlschrank (-17°C oder kälter): 6 Monate
- Aufgetaute, nicht erwärmte Milch hält sich (ungeöffnet): im Kühlschrank 24 Stunden
- Aufgetaute, bereits erwärmte Milch sollte verworfen werden.
Quelle: Aufbewahrungszeiten für Muttermilch; Breastfeeding more than just good nutrition. Lawrence, 2011.
In den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt sollte nur mit medizinischer Indikation (z. B. zur Steigerung der Milchmenge) und nach Rücksprache mit einer Hebamme oder Stillberaterin Muttermilch abgepumpt werden. Die Milchproduktion pendelt sich in den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt ein. Da die Nachfrage hier das Angebot regelt, passt sich die Milchproduktion am Besten an, wenn das Kind regelmäßig selbst trinkt und nach Bedarf angelegt wird.
Achte darauf, dass du stillfreundliche Kleidung trägst. Stilloberteile sind so konzipiert, dass man die Brust sehr diskret aus der Kleidung nehmen kann. Zusätzlich gibt es sogenannte Stillponchos, unter denen man das Kind sehr diskret stillen kann. Ein großes Mulltuch oder ein dünner Schal erfüllen den gleichen Zweck.
In großen Geschäften oder Einkaufszentren gibt es teilweise auch speziell eingerichtete Stillräume, in die man sich zurückziehen kann.
Im Volksmund sagt man „Speikinder sind Gedeihkinder“ und es ist ein Körnchen Wahrheit darin enthalten. Wenn ein Kind häufig spuckt, dabei aber gut zunimmt und fröhlich und vital ist, ist es in den ersten Lebensmonaten völlig unbedenklich, dass es ab und zu etwas angedaute Milch ausspeit. Ist der Magen sehr voll, kann der Schließmuskel des Magens dem Druck noch nicht standhalten und das Zuviel an Milch kommt oben wieder raus.
Aber auch Druck auf den Bauch, z. B. durch eine zu enge Windel oder Luft im Magen kann das Speien auslösen. Daher macht es Sinn, das Kind vor jeder Mahlzeit zu wickeln und es hin und wieder, besonders wenn es sehr hastig trinkt, aufstoßen zu lassen.
Wenn das Kind allerdings häufig nach den Mahlzeiten schwallartig erbricht, sollte eine Vorstellung beim Kinderarzt erfolgen, um eine organische Ursache für das Erbrechen auszuschließen.
Wunde Brustwarzen sind meistens das Ergebnis einer nicht optimalen Anlegetechnik. Wichtig ist, dass du auf eine gute Hygiene achtest, da es sich hier um eine Wunde handelt, die unter Umständen eine Eintrittspforte für Keime sein kann.
Wasche dir regelmäßig die Hände, wechsle regelmäßig deine Stilleinlagen und lasse so oft es geht Luft an die Brust. Du kannst reines Lanolin (=Wollfett) auf die Brustwarzen auftragen, dieses muss vor dem Stillen nicht abgewaschen werden, oder dir spezielle Kompressen für die Brustwarzen aus der Drogerie oder der Apotheke holen.
Bei anhaltenden Beschwerden solltest du Rücksprache mit einer Hebamme oder Stillberaterin halten.
Das hängt sehr vom Grund ab, aus dem du abpumpen willst.
Wenn du abpumpen möchtest, um beispielsweise einen Vorrat an Milch anzulegen, kannst du immer mal wieder zwischen 2 Milchmahlzeiten pumpen.
Es gibt außerdem sogenannte Milchauffangschalen oder -flaschen, die man sich vor die Brust legen kann. Die aufgefangene Milch kann man dann aufbewahren.
Wenn die Brust sehr voll ist, kann man sich Abhilfe verschaffen, indem man kurz „anpumpt“, bis der Druck weg ist. Besser ist es aber in diesem Fall, wenn man die Brust per Hand entleert. Lasse dir diese Technik von einer Hebamme oder Stillberaterin zeigen.
